Biele's Feld - Wir über uns

Biele’s Feld - Horizonte
Coolyard Musikproduktionen / Eigenvertrieb (2016)
(10 Stücke, 50:13 Minuten Spielzeit)

Das von Holger „Holli“ Kujath (Gesang und Instrumente) und Christoph Jahn (Texte) im Jahr 2008 begonnene Projekt Biele’s Feld, das die beiden, die sich aus dem Jane-Forum kennen, damals aus der Taufe hoben, geht in die mittlerweile fünfte Runde. Allerdings wird es wahrscheinlich auch der letzte Tonträger dieses Duos sein. So zumindest lässt es der Satz aus dem Booklet: „Wenn ein Weg zu Ende ist, bist du noch lange nicht am Horizont“ sowie dem Begleittext zum Titelstück vermuten.

Diese Mal haben die Beiden kein Booklet im herkömmlichen Sinn ihrer CD beigelegt. Es ist ein Booklet, das sich zu einem sechsseitigen, beidseitig bedruckten Poster ausklappen lässt. Die beiden haben sich darüber hinaus von zwei weiteren Musikern Unterstützung geholt. Zum Einen ist das Anna Kniep (Saxophon), zum Anderen Martin Buntrock (Fretless Bass). Elektronikfreunde wird der Name Buntrock noch in bester Erinnerung sein.

Wie gewohnt präsentieren Biele’s Feld Rock mit deutschen Texten.
Das instrumentale Titelstück, mit dem die CD beginnt, eröffnet mit einem Sample, das einen pfeifenden Mann, der durch die Landschaft schreitet, beginnt.
Dann setzen Keyboardflächen ein und es entspinnt sich eine merkwürdig sentimentale Stimmung. Darauf werden Bass und Saxophon gesetzt.
Im Begleittext heißt es „Eine Reise geht immer mit einem Ziel zu Ende, es lag immer in der Ferne am Horizont. ... Nun stehe ich am Horizont und schwelge in dem was war. Bin dankbar für die kreative Zeit, Erinnerung die übrig bleibt. Auf zu neuen Ufern.“
Das klingt in der Tat nach einem Ende, was auch immer der Grund dafür ist.

Weiter geht es mit dem Song „Gegenwind“. Das ist ein richtiger Rocksong, dem man aber seine Semiprofessionalität anmerkt. Atmosphärischen Rock bieten Biele’s Feld dann in „Seltsame Wege“. Dieser Song kommt dagegen ausgewogener rüber. Anna’s Saxophon verziert den balladesken Song „Ein Abend am Meer“.
Auch hier kommt eine gewisse Melancholie auf. Daneben ist eine gewisse Nähe zu Bands wie Jane nicht ganz zu verleugnen. Rockig wird es dann wieder in „Woanders“, das sich durch die Gitarrenlicks auch im Umfeld der aktuellen Jane befindet. Sehr schön ist auch der Song „Ebbe und Flut“. Etwas seicht wird es dann mit dem abschließenden „Mit Dir“.

Wenn man bedenkt, das Biele’s Feld ja eigentlich ein Projekt von zwei Fans der deutschen Band Jane und damit ein Hobby ist, ist die Qualität doch sehr ansprechend. Die beiden verstehen es auch auf dem fünften Output erneut eingängige Songs zu präsentieren.

Stephan Schelle, April 2016